So vielfältig die Mainzer Unterwelt auch ist, eins ist praktisch allen Bauten gemeinsam: Sie wurden während ihrer Nutzung stets belüftet. Die größte Kasematte und der kleinste Miniergang – alle hatten direkten oder indirekten Zugang zur Außenluft, beispielsweise durch Schießscharten oder Lüftungsschächte. Dadurch wurde nicht nur eine für Menschen gut atembare Luft gewährleistet, sondern auch das Mauerwerk vor Feuchtenestern, Schimmel und Ausblühen geschützt. Die Baumeister im Mittelalter, Barock und später wussten, was sie tun.
Leider wurden diese bauphysikalischen Grundlagen nach dem zweiten Weltkrieg sträflich missachtet: Lüftungsschächte wurden zugekippt, Öffnungen verschlossen und Gänge unterbrochen. In der Folge bildeten sich hinter verschlossenen Türen Bauschäden, die in vielen Fällen bereits zum Einsturz unterirdischer Gewölbe mit entsprechenden Folgeschäden führten. Dies kann nur durch eine Öffnung, Lüftung und regelmäßige Kontrolle der unterirdischen Bauwerke vermieden werden. Und dafür treten wir ein.